Ich bin wieder zurück. Zurück, das heißt zu Hause in Deutschland. Und während meine Blogposts normalerweise erst nach ein paar Monaten das Licht der Welt erblicken, wird dieser sofort nach Abschluss online gestellt. Dementsprechend tanzt dieser Eintrag mal ausnahmsweise etwas aus der Reihe.

Denn jetzt wo sich das Jahr seinem Ende nähert, möchte ich kurz inne halten, resümieren und einen kleinen Ausblick geben, wie es denn mit dem Type 1 Backpacker weitergeht. Denn JA, es geht weiter!

Aber erst einmal alles Schritt für Schritt. Irgendwo, entweder in den Beiträgen oder den Videoblogs sollte ich schon mal erwähnt haben, dass ich ursprünglich sechs Monate in Kanada bleiben wollte. So sah jedenfalls der ursprüngliche Plan aus.

Im März 2016 startete die Reise und vor etwas mehr als einer Woche bin ich wieder in Deutschland gelandet. Die ganz Raffinierten unter euch, werden jetzt sofort gemerkt haben: „Hey, von März bis Dezember sind doch mehr als sechs Monate!?“ Und natürlich habt ihr recht 😉

Neun Monate war ich nämlich in Kanada unterwegs. Neun Monate, die buchstäblich mein Leben völlig auf den Kopf gestellt und verändert haben. Und wisst ihr was? Ich find’s sehr, sehr geil!

Denn für mich persönlich war das wohl die mit Abstand lehrreichste Zeit meines bisherigen Lebens. Ich konnte mir Zeit für mich nehmen um einiges zu reflektieren, zu lernen und vor allen Dingen zu verstehen. Verstehen was ich denn genau will vom Leben und wie es für mich weitergehen soll. Ein Prozess, der fast schon spielerisch stattgefunden hat in dieser dann irgendwie doch so kurzen Zeit.

Hört sich so an, als ob ich vorher null Vorstellungen davon gehabt hätte, was ich machen möchte. Stimmt aber nicht. Denn ich war vor meiner Reise der Meinung, dass ich doch schon ziemlich genau wüsste, wie meine ungefähre Zukunft aussieht. Tja,… was soll ich sagen. War wohl doch nicht der Fall. 😀

Jedenfalls habe ich jetzt andere Ziele, die nicht mehr mit dem Plan vor der Reise übereinstimmen und ich fühle mich damit um einiges wohler in meiner Haut. Richtig zufrieden und glücklich um genau zu sein. „Plan“… ein lustiges Wort, wie ich finde! 😉

Nicht alles aber vieles von meiner Zeit in Kanada habe ich schriftlich oder per Kamera festgehalten, insbesondere meine Reisen im Westen des Landes. Auf diese Posts freue ich mich persönlich schon riesig und hoffe ihr werdet auch Spaß daran haben, wenn diese in den nächsten Wochen und Monaten erscheinen werden.

Und wie hat das alles mit dem Diabetes geklappt? Gut. Sehr, sehr gut!

Und damit meine ich, dass es im Grunde genommen genauso war wie zu Hause. Ich würde mich jetzt sogar mal ganz weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass es manchmal sogar besser und einfacher war, die Werte unter Kontrolle zu haben.

Vielleicht gerade eben weil ich mich so pudelwohl gefühlt habe?

Ich behaupte einfach mal: „Ja, das war so!“ Und wenn ich schon dabei bin, pack ich noch einen drauf und behaupte, dass ich meinen Diabetes nochmal besser im Griff habe und lockerer damit lebe, als es noch vor neun Monaten der Fall war. Die Krankheit stellt uns Betroffene zwar vor Herausforderungen, aber bisher habe ich mich in noch keiner Situation befunden, die ich aufgrund meines Diabetes nicht meistern konnte. Das habe ich mir in meiner Zeit im Ausland auf verschiedene Art und Weisen bewiesen und von daher war diese Zeit immens wichtig, um diesen Gedanken, diese Einstellung zu verinnerlichen. Dabei kommt vor allen Dingen meine Reise im Westen Kanadas ins Spiel, die, sagen wir mal, doch ganz sportlich war. Mehr will ich aber noch nicht verraten. Ein kleiner Trailer folgt in den nächsten Tagen. 😉

Naja, jetzt sitze ich also zu Hause in meinem sogenannten Kinderzimmer und schreibe vor mich hin. Es tut sehr gut wieder hier zu sein und eine schöne erholsame Weihnachtszeit mit der Familie sowie meinen Freunden zu verbringen und bekannte Gesichter in der Stadt zu treffen.

Womit ich wirklich gar nicht gerechnet hatte war das positive Feedback zu meinem Blog von sehr vielen Seiten. Ich bin einigen Leuten über den Weg gelaufen, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte und ich wurde überraschend oft auf meinen Blog angesprochen und dafür gelobt. Darüber habe ich mich einfach riesig gefreut und ich würde sagen, dass das eines der besten Weihnachtsgeschenke für mich in diesem Jahr war.

Deshalb bleibt mir an dieser Stelle nichts anderes zu sagen als: „Danke!“

Ein weiteres schönes Weihnachtsgeschenk war mein HbA1c-Wert von 6.4%, was mich nur in meinen bereits ausgeführten Gedanken bestätigt und mir ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert hat. Und wo wir gerade bei Weihnachtsgeschenken sind, muss ich unbedingt noch meine zwei Schwestern erwähnen, die mir in meinen Augen DAS coolste Weihnachtsgeschenk überhaupt gemacht haben, aber seht selbst. 😉

Nun ist also auch schon die Weihnachtszeit vorbei und ich bin unglaublich froh, dass ich dieses Ticket nach Hause gebucht habe um für zwei Wochen bei meinen Liebsten zu sein.

Richtig gehört, zwei Wochen. Denn am Freitag nehme ich wieder den Flieger nach Montréal und mache das ganze Jahr voll, womit ich mein schönes Kanada Visum dann auch leider schon komplett aufgebraucht habe.

Aber wie ich bereits am Anfang gesagt habe, es geht weiter. Auch nach Kanada. Wohin genau? Das verrate ich noch nicht, aber meinen Rucksack voller Insulin, Nadeln und Teststreifen werde ich auf jeden Fall wieder dabei haben. Schließlich bin ich der Type 1 Backpacker! 🙂

In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe ihr hattet eine ruhige und erholsame Weihnachtszeit mit euren Liebsten!

Liebe Grüße aus meinem Kinderzimmer,

 

Michi